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SCHMERZ & SORGE

In dieser Welt beeinflussen uns zwei Gefühle: Freude und Schmerz. Die Freude verleiht uns Schwingen. In Zeiten der Freude ist unsere Kraft belebter, unser Intellekt geschärfter und unser Begriffsvermögen weniger umzogen. Es fällt uns offenbar leichter, uns mit der Welt zu messen und unser Eignungsgebiet herauszufinden. Wenn aber Traurigkeit bei uns einkehrt, werden wir schwach, die Kraft verläßt uns, unser Fassungsvermögen wird trüb und unsere Intelligenz umschleiert. Die Gegebenheiten des Lebens scheinen sich unserem Griff zu entziehen, die Augen des Geistes können die geistigen Geheimnisse nicht mehr entdecken, und selbst das Leben scheint uns zu verlassen.

Schmerz und Sorge

Kein menschliches Wesen bleibt von diesen beiden Einflüssen unberührt, doch alle Sorge und der Kummer, denen wir begegnen, kommen aus der Welt des Stoffes, die geistige Welt hingegen schenkt nur Freude.

Leiden wir, so ist es das Ergebnis stofflicher Dinge, und alle Heimsuchungen und Störungen kommen aus dieser Welt der Täuschung.

So mag zum Beispiel ein Kaufmann sein Geschäft verlieren und Niedergeschlagenheit daraus folgen. Ein Arbeiter wird entlassen und sieht dem Hunger entgegen. Ein Bauer hat eine schlechte Ernte, und sein Gemüt wird angstvoll. Ein Mann baut sich ein Haus, das völlig niederbrennt, er ist ganz plötzlich obdachlos, zugrundegerichtet und verzweifelt.

Diese Beispiele alle sollen euch zeigen, daß die Prüfungen, die jeden unserer Schritte umlagern, alle unsere Sorgen, Leiden, Schmach und Kummer aus der Welt des Stoffes kommen, wogegen das geistige Reich nie Traurigkeit verursacht. Ein Mensch, der mit seinen Gedanken in diesem Reiche lebt kennt dauernde Freude. Die Übel, die das Erbe alles Fleisches sind berühren ihn nicht, sie streifen sein Leben nur an der Oberfläche, während die Tiefen ruhig und gelassen sind.

Die Menschheit ist heute niedergedrückt von Mühsal, Sorge und Kummer. Niemand kann sich ihnen entziehen. Die Welt ist naß von Tränen, doch steht das Heilmittel Gott Lob vor der Türe. Lasset uns unsere Herzen abwenden von der Welt des Stoffes und in der Welt des Geistes leben. Sie allein kann Freiheit geben. Sind wir von Schwierigkeiten umringt, so brauchen wir nur Gott zu rufen, und Seine große Barmherzigkeit wird uns helfen.

Wenn Sorgen und Mißgeschick zu uns kommen, so laßt uns unser Angesicht zum Königreich wenden, und himmlischer Trost wird fließen.

Wenn wir krank und in Not sind, laßt uns um Gottes Heilung flehen, und Er wird unser Beten erhören.

Wenn unsere Gedanken mit der Bitternis dieser Welt erfüllt sind, laßt uns unsere Augen auf die Süße von Gottes Mitleid richten, und Er wird himmlische Ruhe senden. Wenn wir auch in der stofflichen Welt gefangen sind, so kann sich doch unser Geist in die Himmel erheben, und wir werden tatsächlich frei sein.

Wenn sich unsere Tage dem Ende nähern, laßt uns der ewigen Welten gedenken, und wir werden voller Freude sein.

Überall um euch seht ihr die Beweise für die Unzulänglichkeit der stofflichen Dinge und daß Freude, Labsal, Friede und Trost nicht in den vergänglichen Dingen der Welt zu finden sind. Ist es daher nicht töricht, uns zu weigern, diese Schätze dort zu suchen, wo wir sie finden können? Die Tore des geistigen Königreiches sind für alle offen, und außerhalb derselben ist völliges Dunkel.

Danket Gott, daß ihr, die ihr hier versammelt seid, davon wißt, denn in allen Sorgen des Lebens vermögt ihr höchsten Trost zu erhalten. Wenn eure Erdentage gezählt sind, so wißt ihr, daß euch ewiges Leben erwartet. Wenn euch materielle Angst in eine dunkle Wolke hüllt, wird geistiger Glanz euren Weg erhellen. Wahrlich, wessen Sinn vom Geist des Höchsten erleuchtet ist, der hat die erhabenste Tröstung.

Ich war durch vierzig Jahre hindurch im Gefängnis - ein bloßes Jahr schon wäre unmöglich zu ertragen gewesen - niemand hat jene Gefangenschaft länger als ein Jahr überlebt. Aber Gott sei Dank, während jener ganzen vierzig Jahre war ich überaus glücklich. Jeden Tag, wenn ich erwachte, war es, als ob ich gute Botschaften hörte, und jede Nacht erfüllte mich mit unendlicher Freude. Geistigkeit war mein Trost und Hinwendung zu Gott meine größte Freude. Glaubt ihr wohl, ich hätte anders vermocht, jene vierzig Jahre in Gefangenschaft zu leben?

Darum ist Geistigkeit die größte unter den Gaben Gottes, und ,“ewiges Leben“ heißt, „sich zu Gott zu wenden“. Möchtet ihr, einzeln und insgesamt, mit jedem Tag an Geistigkeit gewinnen, möchtet ihr in allem Guten Stärkung finden, möchte der göttliche Trost euch immer mehr helfen, euch Gottes Heiliger Geist erlösen und die Kraft des himmlischen Königreiches unter euch leben und wirken.

Das ist mein ernstlicher Wunsch, und ich flehe zu Gott, euch diese Gunst zu gewähren.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

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